Alte Zeit verrinnt… 1

„Er suchte nach dem Klebstoff, der diesen Krieg zusammenhielt. Er sprach mit den einfachen Soldaten und mit ihren Offizieren. Die Männer, die in Friedenszeiten namenlos gewesen waren, wurden im Krieg Soldaten einer Truppe, eines kämpfenden Körpers. Sie fühlten sich erhoben, denn sie hatten Macht bekommen über das Leben der Männer jenseits des Schützengrabens. „Sie kennen ihren Feind nicht, aber sie hassen ihn, weil man ihnen gesagt hat, dass diese da oder jene dort ihre Feinde sind. Ist ein Krieg einmal begonnen, ist er kaum noch zu beenden. Denn um den Krieg zu führen und ihn auszuhalten, haben die Männer jede Vernunft ausgeschaltet, jedes Gefühl verdrängt. Die Trillerpfeile der Offiziere befiehlt den Soldaten ins Gefecht. Aber kein Mann, der noch bei Sinnen ist, wird sich von einem Pfiff in den Tod schicken lassen.“

Aus: Das Sacher – Die Geschichte einer Verführung von Rodica Doehnert Heyne Verlag

Die Geschichte beginnt 1892 und endet 1919. In diesem Zusammenhang ist die Aussage bezüglich des Krieges (Weltkrieg I) in dieser Zeit zu setzen. Aber hat sich wirklich viel verändert?

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